“Komm, wir würfeln unsere Noten!”

Vor den Klausuren zeigte ich einer deutschen Kommilitonin mein kleines Glücksbringer-Schweinchen. Dann holte sie einen Würfel aus ihrer Federtasche und äußerte eben dieses Zitat. Ein enttäuschtes “oh nooo!” war unsere erste Reaktion auf ihre Sechs und meine Fünf. Diese wurde aber schnell zu einem “Juhuuuu!” als uns wieder einfiel, dass das Schweizer Notensystem anders ist als das bei uns. Hier ist eine Sechs nämlich die beste Zensur; Eins hingegen die schlechteste. Mit ‘ner Vier hat man nicht bestanden und es sind auch Bewertungen wie 4.5 oder 5.75 möglich.

Nachfolgend einige Infos über die Hochschule & meine Erfahrungen an der ZHAW:

    • = Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
    • Standorte: Zürich, Wädenswil und Winterthur
    • Studierende im grundständigen Studium: 10’660 (Stand Oktober 2012)
    • Insgesamt gibt es 26 Bachelorstudiengänge, 13 konsekutive Masterstudiengänge

Vom Camp AXA bis zum Department für Angewandte Linguistik brauche ich ca. 20 Gehminuten. Insgesamt gibt es hier 712 Studenten, die sich entweder auf Übersetzen oder Kommunikation spezialisiert haben.

Professionell kommunizieren

“Die Angewandte Linguistik richtet ihr Augenmerk auf Sprache und Kommunikation in konkreten Situationen: in der Gesellschaft, im Beruf, in Bildungskontexten, in den Medien. (…) So fokussiert sich das Departement auf die Anwendung und Umsetzung sprachwissenschaftlich-linguistischer Erkenntnisse.”

Das IAM, sprich das Institut für Angewandte Medienwissenschaften, ist Teil des Departments L und bietet den Studiengang Journalismus/Organisationskommunikation an.

Hier eine Auflistung der von mir belegten Module & Prüfungsleistungen:

Marketing & Businessplan:
  • Als Gruppe haben wir einen möglichst realistischen 45-seitigen Businessplan erstellt, der u.a. Folgendes beinhaltet: Management Summary, Produktbeschreibung, primäre/sekundäre Marktforschung, Mitbewerber- und Situationsanalyse, Kommunikations- und Eventkonzept sowie eine ausführliche Kalkulation.
  • Die Geschäftsidee konnten wir selbst entwickeln. So fiel die Wahl auf den “Berliner Kunst Kiosk”. Dabei handelt es sich um einen trendigen Shop im Stil des typischen Berliner Spätkaufs, der nur Produkte aus der deutschen Hauptstadt anbietet – und zwar im trendigsten Szeneviertel Zürichs.
  • Das Thema war “total mein Ding”! So konnte ich zu Marktforschungszwecken viele Galerien, Kunsthäuser und Ausstellungen besuchen. Interessant war auch der interkulturelle Aspekt, denn durch die Bearbeitung wurden uns Chancen sowie Risiken einer länderübergreifenden Firma bewusst.

Die Geschäftsidee traf meinen künstlerischen Nerv. So habe ich u.a. eine Skizze und das Logo des “Berliner Kunst Kiosk” erstellt.

Medienlinguistik:
  • “Gesprächsanalyse” = Gesprächsumwelten, -funktionen und -strukturen, Sprecherwechsel, Körpersprache, Spiegelneuronen etc.
  • Abschließend haben wir eine Hausarbeit über Emotionen im Redaktionsalltag verfasst.
  • In der Ausarbeitung sollte verdeutlicht werden, welche Gefühle die Teilnehmer einer zugeteilten Konferenz (Transkript/Video der Schweizer Sendung 10vor10) an den Tag legen und welche Intention sie damit verfolgen.
  • Die beobachteten Emotionen galt es dann in ein Kategoriensystem einzuordnen.
Organisationskommunikation (meine Schwerpunktwahl):
  • 1. Teil: Kommunikationsmanagement: 
  • Für ‘The Walt Disney Company (Switzerland) GmbH’ haben wir ein Kommunikationskonzept erstellt und dieses in Form einer Wettbewerbspräsentation (Pitch) gezeigt.
  • 2. Teil: Imagefilm:
  • Konzeption, Realisation und Schnitt diverser Imagefilme für das Department Gesundheit.
  • Zwei Kommilitoninnen und ich erstellten einen Film für den Physiotherapie-Studiengang.
  • 3. & 4. Teil: Interne Kommunikation & Krisenkommunikation
  • je 60-minütige schriftliche Prüfung: Theorie und Anwendung

Ich entschied mich damals für ein Auslandssemester in der Schweiz, weil ich die Fächerkombination gut fand. Das System ist sehr verschult aber die Inhalte waren absolut praxisnah und interessant. Allerdings war es zunächst recht schwer Anschluss und Teampartner zu finden. Letztendlich hat aber alles ganz gut geklappt und einige Gruppenmitglieder sind sogar zu meinen Freunden geworden. :)

Mittlerweile liegen alle Prüfungen des fünften Semesters hinter mir. Am 23. Januar werden die Noten veröffentlicht… Vielleicht gibt es ja einige Fünfen – aber hoffentlich nach Schweizer Standards.

Viele Grüße, Johanna

  • Quelle: http://www.linguistik.zhaw.ch/de.html

 

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