Neue Ideen für das neue Netz
Zum zweiten Mal veranstalteten die Volksbank Lingen und die Fakultät Management, Kultur und Technik der Hochschule Osnabrück (MKT) am Standort Lingen in Kooperation das Mittelstandsforum. In den Räumen der Volksbank tauschten sich emsländische Unternehmer, Hochschulvertreter und Studenten unter dem Thema “Social Media – Chancen und Risiken” über Facebook, Twitter und Co. aus.
Um 16 Uhr eröffnete Hermann Arnes, Vorstandssprecher der Volksbank, das Forum. Seinen lobenden Worten bezüglich der guten Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Volksbank konnte sich Prof. Dr. Frank Blümel anschließen. Der Fakultätsdekan betonte, dass die Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft vielfältige Möglichkeiten biete. Unternehmen könnten von wissenschaftlichen Erkenntnissen profitieren und stünden der Hochschule als praxisnahe Partner zu Seite, so Blümel.
Im Laufe der Veranstaltung wurde Social Media aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. In seinem Vortrag betitelte Prof. Dr. Achim Baum die neuen Internetplattformen als kommunikative Herausforderung. Neben Zahlen und Fakten stellte er unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten sozialer Netzwerke sowie strategische Schritte für das Web 2.0 dar. Prof. Dr. Michael Ryba berichtete über die Entwicklung und Funktionsweise von Telekommunikation. “Die nächsten zehn Jahre werden extrem spannend, man betrachte nur die technische Entwicklung der letzten zwei Jahre.” Die Veränderungen in der Kommunikationstechnik hätten auch die Kommunikation selbst bezüglich Reichweite und Ausbreitungsgeschwindigkeit stark beeinflusst, erklärte Ryba.
Tipps zur Umsetzung
Danach referierte Prof. Dr. Gerd Seifert. Als offizieller Redner angekündigt, erwies er sich zunächst als kompetenter Experte. Seine zunehmend expressive Mimik und Gestik brachten das Publikum zum Lachen. Nach seiner Vorstellung gab der vermeintliche Kommunikationsexperte zu: “Ich heiße Mathes Dues und bin Schauspieler.” Sein Engagement wurde durch die Volksbank initiiert und bereitete den Zuhörern viel Vergnügen.
Ernst gemeint war hingegen der Vortrag von Boris Janek. Als Manager für Digitales Marketing bei der VR NetWorld GmbH äußerte er sich zum Thema “Social Media in der Praxis”. Auf Grundlage seiner Erfahrungen im Umgang mit sozialen Netzwerken gab er Tipps und stellte Umsetzungsideen vor.
Im persönlichen Gespräch beantworteten die Experten Fragen der Teilnehmer. “Jeder Referent hat einen anderen Schwerpunkt und die Gespräche sind sehr informativ, ich freue mich über neu gewonnene Erkenntnisse”, sagte Julia Celiker von der Werbeagentur Menge, die das Mittelstandsforum mit Agenturchef Jens Menge besuchte. “Wir wollen unseren Kunden Social Media näherbringen und heute hat sich bestätigt, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist.”

Zum zweiten Mal veranstalteten die Volksbank und die Hochschule in Kooperation das Mittelstandsforum. In den Räumen der Volksbank beteiligten sich (von links) Franz-Josef Papenbrock, Frank Blümel, Michael Ryba, Petra Strodt, Hermann Arenms, Boris Janek, Mechthild Weißling, Mathes Dues, Gunter Meeh-Bunse und Achim Baum.
Quelle: Lingener Tagespost, 11. November 2011
Lesen Sie weiter »Bedeutet etwas zu teilen wirklich Verlust?

Was bringt es einem, wenn man die Welt gewinnt und sich selbst verliert? In dem Theaterstück „Das Leben des Richard Gier“ wird diese Frage beleuchtet.
Im Burgtheater des Instituts für Theaterpädagogik in Lingen haben Studierende „Das Leben des Richard Gier“ vorgestellt.
Inszeniert wurde das studentische Eigenprojekt, welches die Geschichte eines Mannes erzählt, der Opfer und Täter der personifizierten Gier wird, von Lukas Lanzrath. Der Student ist im sechsten Semester und schrieb die Texte des 80-minütigen Stücks überwiegend selbst. Richard Gier wird als Sohn habgieriger Eltern geboren. Sein Einzelkind-Dasein begründet die Mutter, gespielt von Imke Allerbeck, mit den Worten: „Teilen bedeutet Verlust aus dem sich Schmerz und Streit entwickeln. Damit hat man nur Ärger.“ Geprägt durch diese Worte zerstört der junge Richard das Spielzeug anderer Kinder oder beklaut sie im Schlaf.
Bo Jake Howell spielt die Hauptfigur und stellt nicht nur dessen Kinderzeit, sondern auch die weiteren Lebensabschnitte des Richard Gier gekonnt dar. Als der arrogante Teenager Opfer eines Raubüberfalls wird, ist die Bühne grell beleuchtet. Das Zeitlupenspiel der Darsteller wirkt dramatisch und schließlich bleibt Richard einsam und nur mit Unterhose und Socken bekleidet auf der leeren Bühne zurück.
Zu einem Sinneswechsel hat der Übergriff aber nicht geführt. Im weiteren Verlauf des Stücks wird der karrierefixierte, mittlerweile sehr erfolgreiche Richard von seiner schwangeren Frau vor die Wahl gestellt: „Geld oder Liebe?“ Das Licht geht an und der Regisseur bittet um Handzeichen aus dem Publikum. Nachdem sich die Besucher eindeutig für die Liebe entschieden haben, verlässt der uneinsichtige Richard die Bühne. Seine erwachsenen Zwillinge sieht er zum ersten Mal, als sie ihm vom baldigen Tod der Mutter berichten. Die Bitte um eine finanzielle Unterstützung lehnt er herrisch ab und fasst sich dabei ans Herz. Sein korrupter Arzt, gespielt von Robert Hüttinger, prognostizierte schon zu Kindertagen einen chronischen Herzfehler. Ob Richard an dieser Krankheit stirbt oder ob er sich im hohen Alter doch noch für die Liebe entscheidet, wird nicht gezeigt. Stattdessen werfen Monologe, die zwischen den einzelnen Szenen zu sehen sind, die Frage auf: „Was bringt es dir, wenn du die Welt gewinnst, aber selbst verlierst?“ Die Zwischensequenzen sind Geschichten, Lieder oder bekannte Gleichnisse, die zeigen, dass die Gier nicht auf finanzielle Probleme, sondern auch auf Probleme im Herzen zurückzuführen ist.
Im Anschluss an das Stück hatte das Publikum die Möglichkeit, mit den Schauspielern, dem Regieassistenten sowie dem Regisseur zu sprechen.“Ich habe mich für die biografische Darstellung eines Protagonisten entschieden, um zu zeigen, dass Gier in jeder Lebenslage präsent ist“, so Lukas Lanzrath. Durch überzogene sowie ironische Momente hat er dem anspruchsvollen Stück außerdem eine gewisse Leichtigkeit verliehen.
Quelle: Lingener Tagespost, 31. Mai 2012
Lesen Sie weiter »„Kennenlernen für die Zukunft“

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Arens-Fischer (Mitte), Leiter des Instituts für Duale Studiengänge, begrüßte zusammen mit den Projektleiterinnen Jutta Bloem (5.v.l.) und Carmen Plüdemann (6.v.l.) die Abiturienten und Unternehmensvertreter zum fünften Bewerbertag des Instituts für Duale Studiengänge und der Berufsakademie Emsland.
Fünfter Bewerbertag am Institut für Duale Studiengänge
Mit dem Bewerbertag hat das Institut für Duale Studiengänge der Hochschule Osnabrück eine Plattform initiiert, die Unternehmen mit potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern zusammenführt. Unter dem Motto „Kennenlernen für die Zukunft“ kamen kürzlich 160 Abiturienten und 22 Unternehmensvertreter an den Lingener Campus, um sich beim fünften Bewerbertag auszutauschen. Zu Beginn der Veranstaltung wurden die jungen Teilnehmer in Gruppen der jeweiligen Studienrichtung, wie beispielsweise Betriebswirtschaft oder Wirtschaftsinformatik, zugeteilt.
Attraktives Workshopkonzept
In Kleingruppen nahmen die Schülerinnen und Schüler an unterschiedlichen Seminaren teil, um Einblicke in den Einstellungsprozess der Unternehmen zu gewinnen. Nach dem theoretischen Einstellungstest folgten die Teilnahme am Assessment-Center, ein Unternehmensforum und Bewerbungsgespräche. Zudem konnte jeder die Chance nutzen, seine Bewerbungsunterlagen von den potenziellen Arbeitgebern checken zu lassen.
Übungen unter realen Prüfungsbedingungen
Ein 90-minütiger „Eignungstest“ in der jeweiligen Studienrichtung verlangte direkt zu Beginn der Veranstaltung volle Konzentration. Um den Ernstfall zu üben, wurden auch die anschließenden Gruppendiskussionen unter realen Prüfungsbedingungen durchgeführt. So sollten die Abiturienten zu einer vorgegebenen Problemstellung aus dem Themenbereich Wirtschaft oder Technik 15 Minuten diskutieren. Um beispielweise den Absatz für einen Getränkehersteller anzukurbeln, entwickelten sie spontan Werbeaktionen, Umfragen und Slogans. Während dieses Seminar jedem die Möglichkeit bot, sein schulisches Wissen und das individuelle Verständnis des Themas zu verdeutlichen, ging es bei der zweiten Assessment-Center-Übung um Teamwork. Nur mit Kleber, Papier und Lineal ausgestattet sollten funktionstüchtige Konstruktionen hergestellt werden. Dabei wurde der Fokus nicht auf das erzielte Ergebnis von Murmelbahn, Stuhl oder Brücke gelegt, sondern es wurden die Verhaltensweisen der einzelnen Teammitglieder während des gesamten Prozesses beobachtet. Entsprechend der Vorgaben kreativ und ressourcensparend zu arbeiten, entstanden tolle Ideen und der Spaß an der Sache war den Schülern deutlich anzusehen.
Unternehmenspräsentation
In der Workshopeinheit „Unternehmenspräsentation“ stellten Studierende des Instituts für Duale Studiengänge ihr Ausbildungsunternehmen vor. Dabei brachten sie dem interessierten Publikum die Branche, das Produkt und die Struktur des Unternehmens näher. Die potenziellen Bewerber waren vor allem auf die persönlichen Erfahrungen der Referenten gespannt. Bei dem „Bewerbungsgespräch“ ging es anschließend um die Interessen und Motivation des Schülers. Jeder Unternehmensvertreter, der dieses Gespräch führte, gestaltete es nach den individuellen Anforderungen des Unternehmens.

Bei dieser Accessment-Center-Übung war Teamwork und der Umgang mit Kleber, Papier und Lineal gefragt. Das Ergebnis waren funktionstüchtige Konstruktionen wie ein Stuhl, die den Teilnehmern sichtlich Spaß bereiteten.
Individuelles, differenziertes Feedback
Um einen realitätsnahen Bezug zu gewährleisten, wurden alle Seminare von Professionals aus der Praxis betreut. Jeder Teilnehmer bekam am Ende eines Workshops ein fundiertes und ausführliches Feedback von den Experten. „Nach der Gruppendiskussion wurden mir Tipps gegeben, wie ich meine Standpunkte noch besser hervorbringen kann. Jetzt weiß ich, dass auch Mimik und Gestik von großer Bedeutung sind, das war mir vor der Übung gar nicht so bewusst“, gestand Malte Hinken. Die nützlichen Hilfestellungen brachten auch Anna Scholto neue Erkenntnisse: „Die Übungen sind sehr lehrreich. Es fällt mir nicht immer leicht, meine Meinung in einer Gruppe durchzusetzen, aber jetzt weiß ich, wie ich in Zukunft aktiver sein kann.“
Hintergründe zu Fragestellungen
Neben den persönlichen Gesprächen zur Leistung der Teilnehmer wurde auch das Vorgehen eines Betriebes beschrieben. „Im Anschluss an das Bewerbungsgespräch schildert der Personaler den Schülern, warum er bestimmte Fragen gestellt hat. So erschließt sich den jungen Leuten, was ihr Gegenüber damit bezwecken will“, sagte Prof. Dr. -Ing. Wolfgang Arens-Fischer. Der Institutsleiter und Studiendekan des Instituts für Duale Studiengänge betonte darüber hinaus, dass alle teilnehmenden Betriebe den Ausbildungsstandards des Instituts entsprechen.
Angehende Studenten überzeugen
„Wir bilden Bachelorstudierende im dualen System aus und sind bereits zum dritten Mal beim Bewerbertag dabei, um potenzielle neue Studenten kennenzulernen. Einige Teilnehmer haben mich bereits im Vorstellungsgespräch überzeugt. Es wäre schön, wenn der Kontakt bestehen bleibt und die Interessenten mir ihre Bewerbungen zukommen lassen“, sagte Frau Shajek, Ausbildungsleiterin für kaufmännische Berufe und Duale Studiengänge bei der Schmitz Werke GmbH + Co. KG, die von dem Engagement der Teilnehmer begeistert war.
Erfolgreicher Bewerbertag
Der Tag war für alle Beteiligten zwar anstrengend, aber vor allem interessant und aufregend. „Das Ziel des Bewerbertages, den es bereits seit 2007 gibt, ist es, dass sich die Schüler in Hinblick auf zukünftige Bewerbungsverfahren sicher fühlen. Sie können hier erste Erfahrungen sammeln und direkt den Dialog zu Firmen suchen die sie als Arbeitgeber interessieren“, sagte Jutta Bloem vom Institut für Duale Studiengänge. Die Projektleiterin freut sich darüber, dass bereits viele Arbeitsverhältnisse auf die Veranstaltung zurückzuführen sind und ist optimistisch, dass das auch dieses Jahr so sein wird.
Quelle: www.campus-lingen.hs-osnabrueck.de, 12. Juli 2012
Firmenerfolg entschädigt für 60-Stunden-Woche

Berieten Gründungswillige in der Podiumsdiskussion (v.l.): Jens Mehmann, Benjamin Bütfering, Annette Dubrall, Mechthild Munte, Michael Funke-Rapp und Andreas Lehr.
Jung-Unternehmer des Campus Lingen ermutigten Gründungswilllige auf dem EX-EL Existenzgründertag in Meppen
Jens Mehmann und Benjamin Bütfering vom Institut für Management und Technik am Campus Lingen berichteten am EX-EL Existenzgründertag, eine Veranstaltung der Existenzgründungsinitiative Emsland in Meppen, über ihre Erfahrungen als selbstständige Unternehmer. Ihr startup-Unternehmen Leannova entstand im Zuge des internationalen Forschungsprojekts European Regions for Innovative Productivity (ERIP), das am Hochschulstandort Lingen angesiedelt ist. Für ihr Unternehmen waren die Geschäftsführer bereits 2010 mit dem Gründerpreis Niedersachsen ausgezeichnet worden.
Weg in die Selbstständigkeit erfordert Einsatzbereitschaft
Ein Unternehmen zu gründen, ist keine leichte Aufgabe. Ein guter Grund für die Existenzgründungsinitiative Emsland am Existenzgründertag in einer Podiumsdiskussion mit jungen und erfahrenen Unternehmern über die Herausforderungen zu diskutieren. Andreas Lehr, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland, moderierte das Gespräch, an dem sich neben Mehmann und Bütfering drei weitere Geschäftsinhaber beteiligten. Sie standen Rede und Antwort zu Fragen wie: Welche finanziellen Mittel müssen zur Umsetzung einer Geschäftsidee vorhanden sein? Wie wichtig ist ein Businessplan? Wie schützt man sich vor Nachahmern?
„Die ersten fünf Jahre sind eine Herausforderung, man muss sich erst einmal positionieren“, meinte Bütfering auf die Frage, ob er in den letzen anderthalb Jahren Urlaub gemacht hätte. Seit Bestehen der Firma sei eine 60-Stunden-Woche keine Seltenheit. „Aber so ist es nun mal. Um die Kunden optimal betreuen zu können, arbeitet man selbst und ständig“, machte Mehmann deutlich. Aber, der Firmenerfolg belohne sie für ihren Einsatz und mache sie froh darüber, den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt zu haben. Beide rieten: Wer eine Idee für ein Unternehmen habe, sollte die Gründung systematisch planen und auf professionelle Hilfe zurückgreifen.
Existenzgründung aus der Hochschule heraus
Die Gründung von Leannova ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie die Existenzgründung aus der Hochschule heraus gelingen kann und zu einem erfolgreichen Start in das Berufsleben wird. Mit professioneller Unterstützung durch das Institut für Management und Technik und das RegioNetzwerk des Campus Lingen gelang den Absolventen der Aufbau eines eigenen Unternehmens, das sich seitdem erfolgreich am Markt behauptet.
Gründungsoffensive in Kooperation mit der Wachstumsregion Ems-Achse

Die Referenten des Instituts für Management und Technik und die Kooperationspartner der Gründungsachse informierten auf der EX-EL zum Thema Unternehmensgründung (v.l.): Benjamin Bütfering, Mechthild Weßling, Jens Mehmann, Heidi Ricke und Maren Niehaus.
Die Existenzgründung bildet einen Schwerpunkt am Campus Lingen. Das RegioNetzwerk, unter der Leitung von Mechthild Weßling, kooperiert dafür eng mit Unternehmen, Verbänden, Kommunen sowie Weiterbildungseinrichtungen und bietet Studierenden ein spezielles Qualifizierungsprogramm, das zum Unternehmertum befähigt.
Die Gründungsachse, ein Projekt der Wachstumsregion Ems-Achse und des RegioNetzwerks der Fakultät, war auf der EX-EL mit einem eigenen Stand vertreten und informierte auf der Themeninsel „Gründung aus Hochschule“ über den Weg in die Selbstständigkeit.
Quelle: www.campus-lingen.hs-osnabrueck.de, 22. November 2011
Lesen Sie weiter »Studierende der Theaterpädagogik zeigten „Die Zofen“ im Lingener Burgtheater

Das Spiel der Zofen: Claire (Marielle Hennrich) wird zur gnädigen Frau und lässt sich von ihrer Schwester Solange (Nina Weber) die Füße waschen.
Im Burgtheater des Instituts für Theaterpädagogik in Lingen hat das Produktionsteam, das aus Studierenden des vierten Semesters besteht, das studentische Eigenprojekt „Die Zofen“ nach Jean Genet vorgestellt.
Der französische Schriftsteller beschreibt das Leben von zwei Zofen, die im Dienste der gnädigen Frau stehen und ein hoffnungsloses Leben führen. Miriam Lemdjadi inszenierte das 60-minütige Schauspiel, dessen gelungene puristische Aufmachung das Augenmerk auf den wesentlichen Konflikt lenkt: „Wie vereinen sich Hass und Liebe in einem Menschen?“ Jeden Sonntag, wenn die Hausherrin ihr Heim verlässt, schlägt die Stunde ihrer Zofen. Die Schwestern nutzen die freie Zeit für ihr rituelles Spiel, indem die dominante Claire (Marielle Hennrich) die Rolle der Madame übernimmt und Solange (Nina Weber) ihre ältere Schwester spielt.
Claire betritt die Bühne und steigt zu Musik von Rammstein in die Badewanne. Nachdem sie sich den rosafarbenen Morgenmantel der gnädigen Frau angezogen hat, ist sie in ihrer Rolle. Herrschsüchtig lässt sie sich von ihrer Zofe die Füße waschen. Doch im Gegensatz zur Realität lehnt sich die Dienerin gegen sie auf, um ihrer Knechtschaft zu entfliehen. Der warnend klingelnde Wecker vereitelt den Mordversuch und reißt die Schwestern aus ihrem Spiel.
Eigene Bühnenregie
Als die Ordnung im Badezimmer wiederhergestellt ist, gibt die eifersüchtige Solange zu, sie habe die wahre Herrin töten wollen, sei aber feige gewesen. Bevor die charakterstarke Claire den Entschluss fasst, die Dame umzubringen, erklingt „the show must go on“ von Queen. Einen Techniker gibt es nicht, die Musik wird von den Schauspielerinnen problemlos selbst gesteuert. Songs von TicTacToe, Sophie Ellis-Bextor oder Prince lockern das Stück auf. Im Gegensatz zum gelungenen Bühnenbild sind die Gefühle der Zofen weder schwarz noch weiß. Auf der einen Seite lieben sie sich schwesterlich, andererseits hassen sie einander und sich selbst.
Als Claires Versuch die gnädige Frau zu töten ebenfalls misslingt, lässt sie sich von ihrer Schwester den vergifteten Tee reichen und trinkt ihn. Die tristen Existenzen der Zofen tanzen zusammen in der Badewanne, bis Claire schließlich zusammenbricht.
Im Anschluss an das Stück hatte das begeisterte Publikum die Möglichkeit, mit den Schauspielerinnen und der Regisseurin zu sprechen. Miriam Lemdjadi schilderte die intensive Arbeitsweise des Teams: „Wir haben viele Ideen zusammen erarbeitet und umgesetzt. Besonders begeistert bin ich von der Bühnenenergie, genauso habe ich mir das vorgestellt.“ Nachgespräche dieser Art wird es in Zukunft auch bei anderen Vorstellungen des Burgtheaters geben.
Quelle: Lingener Tagespost, 24. April 2011
Lesen Sie weiter »Hansestadt Wismar – Mein Heimatort

Der alte Hafen der Hansestadt
“Ja, Wismar ist im Osten… Und ja, dort gibt es auch fließend Wasser, sogar warmes und kaltes!“ Vorurteile hin oder her, die Hansestadt in Mecklenburg Vorpommern hat wesentlich mehr zu bieten – Ostseewasser beispielsweise. Vom Stadtzentrum zum Strand radelt man nur zehn Minuten, welch ein Luxus an heißen Sommertagen. Wanderwege entlang der Küste laden auch zur kühleren Jahreszeit zum Spazierengehen ein. Seeluft pur! Das flüssige Element befindet sich auch innerhalb der vielen Wismarer Hafenbecken: Es gibt den Seehafen, einige Yachthäfen und den alten Hafen. Letzterer ist lediglich 500 Meter von der Innenstadt entfernt und die Abendstimmung inmitten alter Speichergebäude, vieler „Fischkuddä“ und Angler muss man erlebt haben.
Am Wismarer Hafengeburtstag macht die Romantik Platz für ein ausgiebiges Feier-Wochenende. Direkt am Kai beschallt ein DJ-Tower die feiernden Wismaraner und Touristen mit guter Musik. 2011 steht sogar ein rundes Jubiläum an: der Hafen wird 800 Jahre alt. Doch das sieht man ihm, dank vieler Modernisierungsmaßnahmen, gar nicht an. Auch die Straßen, auf denen man in Richtung Altstadt spazieren kann, sind saniert. Im Kontrast dazu finden sich rechts und links mittelalterliche bis klassizistische Giebelhäuser. Auf dem Weg zum Marktplatz, welcher mit 100 Quadratmetern einer der größten Norddeutschlands ist, kommt man an Studentenbars und noblen Fischrestaurants vorbei. Neben den zahlreichen Lokalitäten sollte man außerdem die sechs monumentalen Innenstadtkirchen, als Zeugnisse der Backsteingotik, begutachten. Die rund 50.000 Einwohner sind stolz auf die Hansestadt, denn diese hat mit den ägyptischen Pyramiden und dem amerikanischen Grand Canyon etwas gemeinsam: die Auszeichnung „UNESCO-Weltkulturerbe“. Die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, bescheinigt der Stadt einen „außergewöhnlich universellen Wert“, der für kommende Generationen erhalten werden muss.

Wismarer Wasserkunst
Ob die zum Markt führende „Tittentasterstraße“ zum Titel beigetragen hat, weiß ich nicht. Jedenfalls ist die sehr enge Gasse eine Kuriosität, da es unmöglich ist ohne Körperkontakt aneinander vorbeizugehen. Viel Platz hat man hingegen im „Bürgerpark“. Dieser wurde für die LAGA 2002 vergrößert und verschönert. Zum Grillen ist der Park ideal, denn um das Gefutterte abzutrainieren kann man dort auch Beachvolleyball spielen oder den Aussichtsturm besteigen.
Planschen ist im Erlebnisbad „Wonnemar“ möglich. Diese „Wasserkunst“ ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Wismarer Wahrzeichen, welches sich direkt auf dem Marktplatz befindet und bereits 1580 im Stil der Renaissance erbaut wurde. Fließend Wasser im 19. Jahrhundert? Fehlanzeige, bis 1897 diente das Bauwerk zur Trinkwasserversorgung der Stadt.
Quelle: www.wo-ist-eigentlich-lingen.de, 30. November 2011
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