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4. “Ahh, hier gibt es kein Lakritz!”

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Lecker: Raclette ist –neben Käsefondue – eines der Schweizer Nationalgerichte.

Der Zürcher (nicht Züricher!) Arzt Maximilian Oskar Bircher erfand 1900 das heute weltweit bekannte Birchermüsli.

Was ich aber viel lieber nasche sind Lakritz und die gibt es, im Vergleich zum genannten Müsli welches zig Regale füllt, scheinbar nirgends in der Schweiz. Ich habe das halbe Land nach den schwarzen Haribos abgesucht – ohne Erfolg… Hätte ich das vorher gewusst wären sicherlich einige Tüten mehr mitgereist.

Rückblickend weiß ich aber nicht, wo die noch hätten Platz finden können. Das Auto der lieben “Schwiegergroßeltern in Spe” war auf der Herfahrt nämlich bis unter’s Dach vollgepackt mit Koffern, Kisten und viiiieeeelen Nahrungsmitteln.

Wie im letzten Blogeintrag angedeutet sind die Lebenshaltungskosten, jedenfalls für deutsche Verhältnisse, recht hoch. Den spontanen Kauf einer Bratwurst vom Grill überlege ich mir hier drei Mal. Denn mit 6,50 CHF (sprich sechs Schweizer Franken und 50 Rappen) kostet sie umgerechnet stolze 5,40 Euro. Ich gehe wirklich gern mit Freunden essen aber das kann und will ich mir hier nicht leisten. Aber keine Sorge, der relativ günstige Aldi ist zwar etwas weiter weg aber das Radeln macht sich bezahlt. Ich werde also nicht verhungern… :)

Und zur Not habe ich noch 13 Pakete der mitgebrachten Fertignudeln.

Neben dem Großeinkauf mussten vor der Abreise auch andere Dinge erledigt werden: Bestätigung des Learning Agreements, Bewerbung für ein Erasmus-Stipendium, Suche nach einem Zwischenmieter und natürlich die Organisation der neuen Bleibe.

Letzteres war recht aufregend… Da ich schon in einer kleinen Mädels-WG, einer Fünf-Personen-Wohngemeinschaft plus Hund, alleine oder wie derzeit mit meinem Freund zusammen gewohnt habe war klar: Ab ins Wohnheim und eine neue Erfahrung machen.

Jetzt lebe ich zusammen mit 83 anderen Studenten und Auszubildenden im Camp AXA.

Grundriss des zweiten Stockwerks, ich habe Zimmer 210.

Die Tatsache, dass ich 1584 Euro Kaution und monatlich 504 Euro zahlen muss war ein Schock! Also hieß es arbeiten, arbeiten, arbeiten… Aber es hat sich gelohnt, mir gefällt es hier. Circa zwölf Leute bilden eine Wohngruppe, nutzen also Küche, Wohnzimmer sowie Bäder gemeinsam. Ich bin froh, dass wir uns innerhalb der Gruppe gut verstehen und auch die gleiche Auffassung von Sauberkeit und Ruhe/Party haben, meistens jedenfalls.

Wohnzimmer, Dachterasse, Küche, Partyraum und ein Foto meines unbewohnten Zimmers

Neben Lebensmitteln und Miete ist auch der “Ausgang”, was hier so viel wie Weggehen heißt, nicht billig. 30 CHF für den Eintritt in die “Barfußdisko” sind ‘ne Menge Geld. Aber es war sooo schön. Warum mich der Abend an Zuhause erinnert hat und ob die distanzierten Schweizer auch mal schwerelos sein können berichte ich am 27. November.

Es gibt aber auch Ausflüge die nichts kosten. So haben wir uns vor einigen Tagen zu dritt aufgemacht um Winterthur zu erkunden. Unser Ziel: der Aussichtsturm auf dem 600 Meter hohen Eschenberg. Die Fotos unserer Wanderung seht ihr hier.

Viele Grüße, Johanna

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3. “Die Schweiz ist doch kein Ausland!”

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Den Titel des Eintrags verdanke ich der Aussage eines Freundes. Die Karte soll seinen Geografie-Kenntnissen auf die Sprünge helfen…

Zugegeben, das deutsche Nachbarland ist nicht das weiteste Ziel für ein Auslandssemester ABER warum in die Ferne schweifen wenn das Gute ist so nah?!

Und die Entfernung ist relativ. Von Lingen bis Winterthur sind mit dem Auto immerhin 738 km zurückzulegen.

Da viele Austauschstudenten aber den weiten Weg aus Südkorea, Amerika oder Russland auf sich nahmen, ist der interkulturelle (und englische) Austausch durchaus gegeben. So kann ich, auch wenn das Studium an der ZHAW auf deutsch ist, meine Sprachkenntnisse auffrischen…

Der Hauptgrund für meinen Aufenthalt hier ist aber der Studiengang. An der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, am Standort in Winterthur, wird die Fächerkombination “Journalismus/Organisationskommunikation” angeboten. Wer bereits auf meiner Internetseite gestöbert hat weiß, dass diese Kombi sehr gut zum Regelstudium passt und meinen Interessen entspricht.

Auch aus persönlichen oder finanziellen Gründen kamen andere Möglichkeiten – wie ein Studium an Partnerhochschulen in den USA, England oder Slowenien – für mich nicht in Frage. Aber die Erfahrungen die meine Kommilitonen dort sammeln sind absolut lesenswert:

  • Carina: University of Florida, Gainesville
  • Svenja: Anglia Ruskin University, Cambridge
  • Leonie: University of Ljubljana, Ljubljana

Mittlerweile bin ich seit sechs Wochen hier und kann sagen: Die Schweiz war die richtige Entscheidung! An die Wohnsituation in einer 90-Personen-WG und das verschulte Studiensystem musste ich mich erst gewöhnen aber generell habe ich, neben wenigen negativen Erfahrungen, nur Gutes erlebt. Zum Beispiel den Ausflug  nach Ennetbürgen.

Alpabzug in Ennetbürgen: Nach viermonatiger Alpzeit in den Bergen, kehrt der Älpler mit seinem Vieh ins Tal zurück. Aus Dankbarkeit werden die Tiere mit viel Liebe und Aufwand geschmückt.
Die großen Glocken hört man schon aus der Entfernung laut läuten, Gänsehaut.

Die vier Mädels aus dem Wohnheim und ich waren wohl die einzigen Touristen in der Stadt am Vierwaldstättersee. Einer der 4300 Einwohner war jedenfalls mächtig begeistert von unserem Interesse an Schweizer Traditionen und hatte direkt einen Tipp parat: “Hört mal, das sind keine Kühe über die ihr euch so freut, hier sagt man Senten.”

Impressionen Ennetbürgen, 22. September 2012

Nach der netten Unterhaltung mit dem Ur-Schweizer, einem Regenspaziergang zum nahegelegenen See und geschmolzenem Stinkekäse auf Stulle mit Chillipulver ging es weiter. Nächstes Tagesziel: Luzern!

Die Kapellbrücke ist mit Blumen geschmückt und verbindet, wie die Spreuerbrücke von der ich dieses Panorama gemacht habe, die Luzerner Alt- und Neustadt.
Im Hintergrund seht ihr die Wasserkunst.

Leider hatten wir Pech mit dem Wetter. Das machte mir aber nichts aus, denn der Besuch des Kunstmuseums war eine trockene Alternative. Ich besuche auch in Deutschland regelmäßig Galerien und während die anderen Mädels dem Wetter trotzten, guckte ich mir die Ausstellungen ‘Paul Thek in Process’ und ‘Nouvelles Boîtes’ an. Riesige Nagel&Faden-Installationen, die puristische Präsentation der Kunstgegenstände sowie die Tatsache selbst Wände bemalen zu dürfen, haben mich begeistert :)

Der Ausflug war schon zu Beginn des Aufenthalts. Mittlerweile sind mir auch Basel, Bern, Zürich und Rapperswill oder St. Gallen bekannt.

Neben Studium, Städtetrips und  Schweizer Kultur darf eins aber nicht fehlen: die gepflegte Feierei!

Gegen Heimweh helfen deutsche Traditionen:
Oktoberfest in Winterthur!

Die Mass war mit nur 14 Franken (= 11.66 Euro) vergleichsweise günstig. Denn es stimmt was man sagt, die Lebenserhaltungskosten sind wahnsinnig hoch. Dazu an anderer Stelle mehr… Mich interessierte erstmal, ob es eigentlich Mass oder Maß geschrieben wird!? Laut Duden geht beides. So ein Quatsch, da haben es die Schweizer eindeutig klüger angestellt und das “ß” einfach aus dem Alphabet verbannt.

Am 20. November folgen mehr Fotos und Erfahrungen. In diesem Sinne “adieu mitenand”.

Viele Grüße, Johanna

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2. “Achso, du studierst Kommunikations- management… Und was ist das?”

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Das traditionelle Synonym für Public Relations ist Öffentlichkeitsarbeit. Moderne Begriffe sind Unternehmenskommunikation oder eben Kommunikationsmanagement.

Es gibt zig Definitionen und komplexe Abgrenzungen aber die erspare ich euch (und mir). Schnell nachvollziehbar ist hingegen die Tatsache, dass der Erfolg eines Unternehmens mit Kommunikation zusammenhängt.

Welchen Nutzen hat eine IT-Firma von innovativen Produkten, wenn diese nicht in den Medien präsent sind? Welche Firmenziele können mit einer Facebook Fanpage erreicht werden? Wie soll ein Firmenchef reagieren, wenn die erzeugten Lebensmittel fehlerhaft sind? Der Teufel steckt oft im Detail und ein Unternehmen kann durch unstrukturierte Kommunikation einen erheblichen Imageschaden erleiden. Deshalb sollten diese Prozesse nicht dem Zufall überlassen werden.

Meine Kommilitonen und ich erlernen an der Hochschule Osnabrück – am Standort Lingen – das Handwerkszeug in den Bereichen PR-Konzeption, Journalismus, Krisenkommunikation oder auch BWL. Dieses Wissen befähigt uns für die Arbeit als Pressesprecher, Marketingleiter, Berater in PR-Agenturen oder Experte für Online-Kommunikation.

Das ehemalige Eisenbahnausbesserungswerk bietet uns Studierenden eine schöne Lern- und Arbeitsatmosphäre.

Auf der Internetseite des Instituts für Kommunikationsmanagement steht: „Vor allem die vielen verschiedenen Praxisprojekte tragen dazu bei, dass (…) das theoretische Wissen unmittelbar an der Realität (…) anknüpft.“ Statements wie dieses lassen sich auf den Werbeflyern vieler Hochschulen finden. Damit ihr euch aber ein richtiges Bild machen könnt, nenne ich ein konkretes Projektbeispiel:

Für den Wasserverbandstag e.V. erarbeiteten wir zu Beginn des Studium verschiedene Kommunikationskampagnen, die den Verantwortlichen in Form einer Wettbewerbspräsentation vorgetragen wurden. Zuvor standen Situationsanalyse, Zielgruppendefinition und Strategieentwicklung sowie Evaluationsmaßnahmen auf dem Programm. Idealerweise habe ich anhand dieses Praxisbeispiels nicht nur die systematischen Schritte professioneller Kommunikationsplanung geprobt, sondern auch die fotografische Umsetzung vorgenommen – Ergebnisse und weiteren Input zum Projekt findet ihr hier.

Noch mehr Infos gefällig?

Während meiner Arbeit als freie Redakteurin bei der Ems-Vechte-Welle moderierte ich im Mai 2012 eine Sonderausgabe der Radiosendung “Spektrum”. Im Interview mit Prof. Dr. Achim Baum und Phillip Bardelmann habe ich alles rund ums Kommunikationsmanagement-Studium, u. a. Medienangebote sowie vorgeschriebene Praktika oder spätere Berufschancen, thematisiert. Reinhören: Spektrum – Das Kulturmagazin auf der Ems-Vechte-Welle !

Wie ich vermutet habe ist dieser Eintrag recht lang geworden… Dafür gibt’s bald mehr Fotos – zum Beispiel von Schweizer Senten. Ab dem 31. Oktober könnt ihr hier sehen was das ist. :)

Grüße Johanna

Quellen: www.campus-lingen.hs-osnabrueck.de, www.emsvechtewelle.de

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1. “Wann ist deine neue Seite (endlich) online?”

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Diese Frage wurde mir in letzter Zeit häufig gestellt… Über das Interesse freue ich mich sehr und umso mehr darüber, dass ich euch die neue Internetseite jetzt präsentieren kann. Tadaaa! Ich hoffe sie gefällt euch!?

Ohne technische Probleme wäre ein Relaunch ja langweilig…

Die Einarbeitung in das neue Content Management System (CMS) oder die Bild- bzw. Textauswahl hätte ohne die tolle Unterstützung weit weniger Spaß gemacht.

Vielen Dank also an den geduldigen Dominik Bardelmann für die Programmierung sowie an den kreativen Frederik Ueberschär für das schöne Logo. (Kontakte: dominik.bardelmann@me.com & frederik.ueberschaer@googlemail.com)

Neben dem Relaunch plante ich außerdem meinen Aufenthalt in der Schweiz. Ich habe den Blog eingerichtet um euch über mein Auslandssemester auf dem Laufenden zu halten.

Zudem möchte ich diese Kommunikationsplattform nutzen, um mediale Themen aus meiner Sicht zu beleuchten.

So werde ich beispielsweise erläutern, warum es von mir – im Vergleich zu vielen anderen Fotografen – keine offizielle Facebookseite gibt.

Aber den nächsten Blogeintrag widme ich erst mal meinem Studium, denn die Frage “Was machst du überhaupt?” höre ich sooo oft, dass sie ausführlich beantwortet werden muss.

Also, schaut mal wieder vorbei und nutzt die Kommentarfunktion!

Grüße Johanna
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